Martin Wabnik ist

Jeder Mensch mag Mathematik – wenn er sie versteht.

Dazu muss Mathe erklärt werden.
Das ist mein Handwerk.

Es geht zum einen um die ganz großen Zusammenhänge:

  • Warum gilt Mathematik?
  • Wie entsteht Mathematik?
  • Wie kann ich Mathematik lernen?
  • Geht das auch mit Pizza?

Zum anderen geht es um ganz alltägliche Probleme.

  • Wie löse ich eine Matheaufgabe?
  • Wie mache ich das Beste aus meinem Matheunterricht?
  • Warum gilt die Kehrwert-Regel?
  • Wie kann ich den Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung verstehen?

Hier ist das Interview, das die nationale Initiative „MINT Zukunft schaffen!“ mit mir geführt hat:

Martin Wabnik engagiert sich als MINT-Botschafter für „MINT Zukunft schaffen!“ und wurde auf unserer MINT-Jahreskonferenz 2024 „New Work & Schule der Zukunft“ am 06. März 2024 im Hasso-Plattner-Institut Potsdam für sein Engagement ausgezeichnet. Im Interview erzählt Martin Wabnik mehr über seine Motivation sich als MINT-Botschafter einzubringen.

Herr Wabnik, warum engagieren Sie sich als MINT-Botschafter?

Martin Wabnik: In Mathe kriegt man Aufgaben und selten Erklärungen dazu. So haben wohl die meisten von uns den Mathematikunterricht erlebt. Heutzutage können wir mit den neuen Medien Mathematik nicht nur ganz anders erklären, wir können sogar jedem einzelnen Menschen ermöglichen, Mathematik individuell zu gestalten. Dazu ist neben dem technischen Systemwechsel auch einer in den Köpfen nötig. Wir haben jetzt die Chance, von einem lehrerzentrierten Lehren der MINT-Fächer zu einem schülerzentrierten Gestalten dieser Fächer zu wechseln. Wir sollten diese Chance nutzen!

Wie schafft man es, mehr junge Menschen für mathematische – naturwissenschaftliche – technische Berufe zu begeistern?

Martin Wabnik: Junge Menschen trauen sich oft nicht zu, ein MINT-Fach zu verstehen. Und wenn dann noch eine schlechte Mathe-Note hinzukommt, sind sie endgültig davon überzeugt, nicht schlau genug zu sein. Das lässt sich ändern, indem wir z. B. im Mathematikunterricht mehrere Verständnismöglichkeiten anbieten und jeden einzelnen Menschen fragen: Wie verstehst du es denn? Was ist deine Version des mathematischen Verständnisses? Vermutlich wird sich nicht jeder Mensch für ein MINT-Fach interessieren, aber auf diese Weise können wir sicherstellen, dass sich jeder, der sich dafür interessieren könnte, ein solches Fach auch verstehen kann.

Was sind die Schwerpunkte Ihres persönlichen MINT-Engagements?

Martin Wabnik: In meinem Studium war mathematische Logik mein Hauptfach. Dabei habe ich auch gelernt, dass formale Beweise nicht ausreichen, um Mathematik individuell und sinnstiftend erlebbar zu machen. Deshalb fing ich 2007 als einer der (beiden) ersten Personen in Deutschland damit an, systematisch die Möglichkeiten von Videos zu nutzen, um Mathematik zu erklären. Dabei hatte ich ganz andere Mittel zur Verfügung, als in einem traditionellen Schulbuch Platz finden könnten. Durch die vielfältigen Rückmeldungen im Netz und meine mehr als 30-jährige Unterrichtserfahrung fiel mir auf, dass es zu jedem mathematischen Zusammenhang und zu jeder Person die passende Erklärung gibt, die diese Person tatsächlich versteht. Jedem Menschen die Möglichkeit zu geben, diese Erklärung zu finden, ist mein Ziel.

Herr Wabnik, vielen lieben Dank für das Gespräch.